Anfang September habe ich hier einmal zusammengetragen, was man zu dem Zeitpunkt über das neue Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten (BfAA) wissen konnte. Seitdem sind noch mehr Informationen veröffentlicht worden. Daher gibt’s hier ein Update.
Was wir im September bereits wussten oder was sich aus Quellen andeutet:
- Das BfAA wird für das Auswärtige Amt (und vielleicht auch für andere Ministerien) Fördermitteln und Zuwendungen, zum Beispiel im Bereich humanitärer Hilfsprojekte, verwalten.
- Es soll die Visavergabe z.T. managen.
- Es wird das Auslandsschulwesen betreuen.
- Die Rechnungslegung des Auswärtigen Amts wird an das BfAA übertragen.
Seitdem sind neue Details bekannt geworden:
- Die Personalausgaben im Haushalt des AAs werden von 2020 auf 2021 um 96 Millionen Euro reduziert. Laut eines Presseberichts (Business Insider) sei ein Großteil der Einspaarung auf Verlagerungen in das BfAA zurückzuführen. Allerdings spricht eine Pressemitteilung des AAs von einem geplanten Budget von 15,25 Millionen Euro für 2021 für das BfAA.
- Das BfAA wird für das “Immobilienmanagement Ausland” zuständig sein. Dafür wird es eine ganze Abteilung geben, die sich unter anderem um Baumaßnahmen rund um die Auslandsvertretungen kümmern soll. (Quelle: Stellenausschreibung Abteilungsleiter A16)
- Das BfAA soll vor allem für die Visavergabe im Inland zur Umsetzung des neuen Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zuständig sein. (Quelle: Kleine Anfrage)
- Stellenausschreibungen im Bereich des Auslandsschulwesens enthalten bereits den Hinweis, dass ab Übertragung der Stelle in das BfAA eine Zulage von bis zu 330€ gezahlt wird. (Quelle: Bundesverwaltungsamt)
- Das BfAA sucht insbesondere Sachbearbeiter*innen und arbeitet für die Gewinnung von Mitarbeiter*innen mit der Arbeitsagentur in Brandenburg(Havel) zusammen. (Quelle: MOZ; Stellenausschreibungen siehe letzter Blogpost)
Ansonsten gibt es auch eine Reihe von Vorschusslorbeeren: Bundesinnenminister Seehofer sieht das BfAA schon vorab als gelungenes Beispiel für die Verlagerung von (Bundes)Verwaltungen in “strukturschwache ländliche Räume” (Quelle: BR). Der Bürgermeister von Brandenburg(Havel) hob bei seiner Rede zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit die Ansiedlung des Amts als eine der Erfolgsgeschichten der Nachwendezeit hervor. Und der neue Leiter des Bundesamts, der aus Nordrhein-Westfalen stammende Georg Birgelen, freut sich “fast im Rentenalter” nicht nur auf die neue Aufgabe sondern auch auf das Fahrradfahren um die Brandenburger Seen.
In weniger als sechs Wochen soll es losgehen, wobei einiges darauf hinweist, dass ein Großteil der Amtsgeschäfte erstmal noch aus Berlin geleitet wird. Mal schauen, wie schnell das Amt hier in Brandenburg an der Havel Fuß fasst.
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