Als Nebenprodukt der Pandemie ist in der Entwicklungszusammenarbeit ein einmaliges globales Experiment in Gang gekommen. Aus vielen Länderbüros des globalen Südens wurden 2020 die internationalen Mitarbeiter*innen abgezogen und in ihre Heimatzentralen in Europa und Nordamerika zurückbeordert. Die betroffenen Entwicklungsprogramme kamen dadurch jedoch nicht unbedingt ins Stocken. In einigen Fällen ist sogar das Gegenteil zu beobachten. So zeigt eine gemeinsame Studie internationaler Nichtregierungsorganisationen und der australischen La Trobe University, dass der Rückzug internationaler Mitarbeiter*innen aus Programmen in Ozeanien den Entscheidungsspielraum für lokale Akteure erheblich erweitert hat. Die Vorteile einer solchen Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit sollten in der Diskussion um zukünftige Ansätze der staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungszusammenarbeit berücksichtigt werden.
Der öffentliche Fokus liegt derzeit vor allem auf der Not und den wirtschaftlichen Schäden, die die COVID-19-Pandemie verursacht. So werden die Entwicklungserfolge vieler Länder des globalen Südens sowie der Entwicklungszusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten zunichte gemacht. Auch die global vereinbarten Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind kaum noch im vorgesehenen Zeitplan zu erreichen. Trotz alledem kann die Entwicklungszusammenarbeit von den lokalen Reaktionen auf die Pandemie auch lernen. Die oben genannte Studie ist dafür ein gutes Beispiel. Sie zeigt, dass infolge des Rückzugs internationaler Mitarbeiter*innen aus Entwicklungsprogrammen lokale Expertise und Netzwerke stärker genutzt wurden, die Zusammenarbeit zwischen lokalen Akteuren zunahm, Hierarchien abgebaut wurden und die Entscheidungsfindung insgesamt dezentralisiert wurde. Über die lokalen Mitarbeiter*innen der Entwicklungsorganisationen und ihre Partnerorganisationen hinaus konnten auch Akteur*innen auf nationaler Ebene die Prioritäten wieder stärker mitbestimmen, da sie die Agenda nicht wie zuvor von internationalen Expert*innen dominiert sahen. Gemäß dieser Bestandsaufnahme haben die veränderten Rahmenbedingungen in der Pandemie, die in der Entwicklungszusammenarbeit oft schwer zu erreichende Ownership, also die nationale und lokale Verantwortung und das Engagement für Entwicklungsmaßnahmen, indirekt gestärkt.
Die Diskussion um die Vorteile dieser Lokalisierung, die in der Entwicklungszusammenarbeit meist unter dem Stichwort „Partizipation“ geführt wird, wurde in den vergangenen Jahren vor allem in der Nothilfe geführt. „Lokalisierung“ meint die stärkere Übergabe von Entscheidungsgewalt und Ressourcen von internationalen Organisationen an lokale Akteure. Eine Untersuchung von Nothilfeprojekten über einen Zeitraum von drei Jahren bestätigt, dass diese durch stärkere Lokalisierung durchaus bessere Ergebnisse erzielten. So waren lokal angeleitete Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen in Grenzregionen in Myanmar und Tunesien beispielsweise deutlich besser darin, informelle Ressourcen der Menschen wie Verwandtschafts- und Bekanntschaftsnetzwerke einzubeziehen als internationale Initiativen. Die Untersuchung zeigt darüber hinaus auf, dass viele mit einer stärkeren Lokalisierung verbundene Befürchtungen unbegründet waren und dass der wesentliche Hinderungsgrund für eine stärkere Lokalisierung die Weigerung internationaler Organisationen war, Macht abzugeben. Auch in der Entwicklungsforschung setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass eine zu starke Steuerung durch Entwicklungsorganisationen das Entstehen von Ownership verhindern und die Wirksamkeit von Projekten reduzieren kann. Daher sind neue Ansätze notwendig, die lokale Entscheidungen, das Einfließen lokaler Expertise sowie die Entwicklung lokal angepasster Lösungswege stärker ermöglichen und fördern.
Ein Ansatz, der sich in der Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit bereits bewährt hat, ist Problem Driven Iterative Adaptation (PDIA; problemgeleitete schrittweise Anpassung). Dieser Ansatz basiert auf der Analyse fehlgeschlagener Entwicklungsprojekte am Harvard Center for International Development. Lokale Partner wie Ministerien werden dabei nachfrageorientiert angeleitet, eigenständig Entwicklungsprobleme zu analysieren und auf Basis ihrer lokalen Expertise Lösungsstrategien zu entwickeln, die auf den jeweiligen Kontext zugeschnitten sind. Die lokalen Partner sind in diesem Prozess auch verantwortlich für die Umsetzung der vereinbarten Lösungsschritte. In wiederkehrenden Treffen tauschen sie sich über Fortschritte und Fehlschläge aus und passen die Vorgehensweise entsprechend an. Dabei lernen sie nicht nur mehr über konkrete Reformen, sondern entwickeln auch eine grundsätzliche Problemlösungskompetenz, die sie zukünftig eigenständig anwenden können. Somit ist PDIA ein möglicher Ansatz, um die Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit, deren Vorteile durch die Pandemie deutlich geworden sind, stärker zu institutionalisieren. Dadurch könnte Entwicklungszusammenarbeit künftig nicht nur wirklich partizipativer, sondern möglicherweise auch wirksamer und nachhaltiger werden.
Michael Roll ist Soziologe und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprogramm „Transformation politischer (Un-)Ordnung“
Tim Kornprobst ist Teilnehmer des 56. Kurses des Postgraduierten-Programms am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. Er ist Koautor der Publikation Postkolonialismus & Post-Development: Praktische Perspektiven für die Entwicklungszusammenarbeit des Stipendiatischen Arbeitskreises Globale Entwicklung und postkoloniale Verhältnisse der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).
Als Nebenprodukt der Pandemie ist in der Entwicklungszusammenarbeit ein einmaliges globales Experiment in Gang gekommen. Aus vielen Länderbüros des globalen Südens wurden 2020 die internationalen Mitarbeiter*innen abgezogen und in ihre Heimatzentralen in Europa und Nordamerika zurückbeordert. Die betroffenen Entwicklungsprogramme kamen dadurch jedoch nicht unbedingt ins Stocken. In einigen Fällen ist sogar das Gegenteil zu beobachten. So zeigt eine gemeinsame Studie internationaler Nichtregierungsorganisationen und der australischen La Trobe University, dass der Rückzug internationaler Mitarbeiter*innen aus Programmen in Ozeanien den Entscheidungsspielraum für lokale Akteure erheblich erweitert hat. Die Vorteile einer solchen Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit sollten in der Diskussion um zukünftige Ansätze der staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungszusammenarbeit berücksichtigt werden.
Der öffentliche Fokus liegt derzeit vor allem auf der Not und den wirtschaftlichen Schäden, die die COVID-19-Pandemie verursacht. So werden die Entwicklungserfolge vieler Länder des globalen Südens sowie der Entwicklungszusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten zunichte gemacht. Auch die global vereinbarten Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind kaum noch im vorgesehenen Zeitplan zu erreichen. Trotz alledem kann die Entwicklungszusammenarbeit von den lokalen Reaktionen auf die Pandemie auch lernen. Die oben genannte Studie ist dafür ein gutes Beispiel. Sie zeigt, dass infolge des Rückzugs internationaler Mitarbeiter*innen aus Entwicklungsprogrammen lokale Expertise und Netzwerke stärker genutzt wurden, die Zusammenarbeit zwischen lokalen Akteuren zunahm, Hierarchien abgebaut wurden und die Entscheidungsfindung insgesamt dezentralisiert wurde. Über die lokalen Mitarbeiter*innen der Entwicklungsorganisationen und ihre Partnerorganisationen hinaus konnten auch Akteur*innen auf nationaler Ebene die Prioritäten wieder stärker mitbestimmen, da sie die Agenda nicht wie zuvor von internationalen Expert*innen dominiert sahen. Gemäß dieser Bestandsaufnahme haben die veränderten Rahmenbedingungen in der Pandemie, die in der Entwicklungszusammenarbeit oft schwer zu erreichende Ownership, also die nationale und lokale Verantwortung und das Engagement für Entwicklungsmaßnahmen, indirekt gestärkt.
Die Diskussion um die Vorteile dieser Lokalisierung, die in der Entwicklungszusammenarbeit meist unter dem Stichwort „Partizipation“ geführt wird, wurde in den vergangenen Jahren vor allem in der Nothilfe geführt. „Lokalisierung“ meint die stärkere Übergabe von Entscheidungsgewalt und Ressourcen von internationalen Organisationen an lokale Akteure. Eine Untersuchung von Nothilfeprojekten über einen Zeitraum von drei Jahren bestätigt, dass diese durch stärkere Lokalisierung durchaus bessere Ergebnisse erzielten. So waren lokal angeleitete Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen in Grenzregionen in Myanmar und Tunesien beispielsweise deutlich besser darin, informelle Ressourcen der Menschen wie Verwandtschafts- und Bekanntschaftsnetzwerke einzubeziehen als internationale Initiativen. Die Untersuchung zeigt darüber hinaus auf, dass viele mit einer stärkeren Lokalisierung verbundene Befürchtungen unbegründet waren und dass der wesentliche Hinderungsgrund für eine stärkere Lokalisierung die Weigerung internationaler Organisationen war, Macht abzugeben. Auch in der Entwicklungsforschung setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass eine zu starke Steuerung durch Entwicklungsorganisationen das Entstehen von Ownership verhindern und die Wirksamkeit von Projekten reduzieren kann. Daher sind neue Ansätze notwendig, die lokale Entscheidungen, das Einfließen lokaler Expertise sowie die Entwicklung lokal angepasster Lösungswege stärker ermöglichen und fördern.
Ein Ansatz, der sich in der Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit bereits bewährt hat, ist Problem Driven Iterative Adaptation (PDIA; problemgeleitete schrittweise Anpassung). Dieser Ansatz basiert auf der Analyse fehlgeschlagener Entwicklungsprojekte am Harvard Center for International Development. Lokale Partner wie Ministerien werden dabei nachfrageorientiert angeleitet, eigenständig Entwicklungsprobleme zu analysieren und auf Basis ihrer lokalen Expertise Lösungsstrategien zu entwickeln, die auf den jeweiligen Kontext zugeschnitten sind. Die lokalen Partner sind in diesem Prozess auch verantwortlich für die Umsetzung der vereinbarten Lösungsschritte. In wiederkehrenden Treffen tauschen sie sich über Fortschritte und Fehlschläge aus und passen die Vorgehensweise entsprechend an. Dabei lernen sie nicht nur mehr über konkrete Reformen, sondern entwickeln auch eine grundsätzliche Problemlösungskompetenz, die sie zukünftig eigenständig anwenden können. Somit ist PDIA ein möglicher Ansatz, um die Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit, deren Vorteile durch die Pandemie deutlich geworden sind, stärker zu institutionalisieren. Dadurch könnte Entwicklungszusammenarbeit künftig nicht nur wirklich partizipativer, sondern möglicherweise auch wirksamer und nachhaltiger werden.
Michael Roll ist Soziologe und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprogramm „Transformation politischer (Un-)Ordnung“
Tim Kornprobst ist Teilnehmer des 56. Kurses des Postgraduierten-Programms am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. Er ist Koautor der Publikation Postkolonialismus & Post-Development: Praktische Perspektiven für die Entwicklungszusammenarbeit des Stipendiatischen Arbeitskreises Globale Entwicklung und postkoloniale Verhältnisse der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).
Als Nebenprodukt der Pandemie ist in der Entwicklungszusammenarbeit ein einmaliges globales Experiment in Gang gekommen. Aus vielen Länderbüros des globalen Südens wurden 2020 die internationalen Mitarbeiter*innen abgezogen und in ihre Heimatzentralen in Europa und Nordamerika zurückbeordert. Die betroffenen Entwicklungsprogramme kamen dadurch jedoch nicht unbedingt ins Stocken. In einigen Fällen ist sogar das Gegenteil zu beobachten. So zeigt eine gemeinsame Studie internationaler Nichtregierungsorganisationen und der australischen La Trobe University, dass der Rückzug internationaler Mitarbeiter*innen aus Programmen in Ozeanien den Entscheidungsspielraum für lokale Akteure erheblich erweitert hat. Die Vorteile einer solchen Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit sollten in der Diskussion um zukünftige Ansätze der staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungszusammenarbeit berücksichtigt werden.
Der öffentliche Fokus liegt derzeit vor allem auf der Not und den wirtschaftlichen Schäden, die die COVID-19-Pandemie verursacht. So werden die Entwicklungserfolge vieler Länder des globalen Südens sowie der Entwicklungszusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten zunichte gemacht. Auch die global vereinbarten Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sind kaum noch im vorgesehenen Zeitplan zu erreichen. Trotz alledem kann die Entwicklungszusammenarbeit von den lokalen Reaktionen auf die Pandemie auch lernen. Die oben genannte Studie ist dafür ein gutes Beispiel. Sie zeigt, dass infolge des Rückzugs internationaler Mitarbeiter*innen aus Entwicklungsprogrammen lokale Expertise und Netzwerke stärker genutzt wurden, die Zusammenarbeit zwischen lokalen Akteuren zunahm, Hierarchien abgebaut wurden und die Entscheidungsfindung insgesamt dezentralisiert wurde. Über die lokalen Mitarbeiter*innen der Entwicklungsorganisationen und ihre Partnerorganisationen hinaus konnten auch Akteur*innen auf nationaler Ebene die Prioritäten wieder stärker mitbestimmen, da sie die Agenda nicht wie zuvor von internationalen Expert*innen dominiert sahen. Gemäß dieser Bestandsaufnahme haben die veränderten Rahmenbedingungen in der Pandemie, die in der Entwicklungszusammenarbeit oft schwer zu erreichende Ownership, also die nationale und lokale Verantwortung und das Engagement für Entwicklungsmaßnahmen, indirekt gestärkt.
Die Diskussion um die Vorteile dieser Lokalisierung, die in der Entwicklungszusammenarbeit meist unter dem Stichwort „Partizipation“ geführt wird, wurde in den vergangenen Jahren vor allem in der Nothilfe geführt. „Lokalisierung“ meint die stärkere Übergabe von Entscheidungsgewalt und Ressourcen von internationalen Organisationen an lokale Akteure. Eine Untersuchung von Nothilfeprojekten über einen Zeitraum von drei Jahren bestätigt, dass diese durch stärkere Lokalisierung durchaus bessere Ergebnisse erzielten. So waren lokal angeleitete Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen in Grenzregionen in Myanmar und Tunesien beispielsweise deutlich besser darin, informelle Ressourcen der Menschen wie Verwandtschafts- und Bekanntschaftsnetzwerke einzubeziehen als internationale Initiativen. Die Untersuchung zeigt darüber hinaus auf, dass viele mit einer stärkeren Lokalisierung verbundene Befürchtungen unbegründet waren und dass der wesentliche Hinderungsgrund für eine stärkere Lokalisierung die Weigerung internationaler Organisationen war, Macht abzugeben. Auch in der Entwicklungsforschung setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass eine zu starke Steuerung durch Entwicklungsorganisationen das Entstehen von Ownership verhindern und die Wirksamkeit von Projekten reduzieren kann. Daher sind neue Ansätze notwendig, die lokale Entscheidungen, das Einfließen lokaler Expertise sowie die Entwicklung lokal angepasster Lösungswege stärker ermöglichen und fördern.
Ein Ansatz, der sich in der Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit bereits bewährt hat, ist Problem Driven Iterative Adaptation (PDIA; problemgeleitete schrittweise Anpassung). Dieser Ansatz basiert auf der Analyse fehlgeschlagener Entwicklungsprojekte am Harvard Center for International Development. Lokale Partner wie Ministerien werden dabei nachfrageorientiert angeleitet, eigenständig Entwicklungsprobleme zu analysieren und auf Basis ihrer lokalen Expertise Lösungsstrategien zu entwickeln, die auf den jeweiligen Kontext zugeschnitten sind. Die lokalen Partner sind in diesem Prozess auch verantwortlich für die Umsetzung der vereinbarten Lösungsschritte. In wiederkehrenden Treffen tauschen sie sich über Fortschritte und Fehlschläge aus und passen die Vorgehensweise entsprechend an. Dabei lernen sie nicht nur mehr über konkrete Reformen, sondern entwickeln auch eine grundsätzliche Problemlösungskompetenz, die sie zukünftig eigenständig anwenden können. Somit ist PDIA ein möglicher Ansatz, um die Lokalisierung der Entwicklungszusammenarbeit, deren Vorteile durch die Pandemie deutlich geworden sind, stärker zu institutionalisieren. Dadurch könnte Entwicklungszusammenarbeit künftig nicht nur wirklich partizipativer, sondern möglicherweise auch wirksamer und nachhaltiger werden.
Michael Roll ist Soziologe und Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprogramm „Transformation politischer (Un-)Ordnung“
Tim Kornprobst ist Teilnehmer des 56. Kurses des Postgraduierten-Programms am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik. Er ist Koautor der Publikation Postkolonialismus & Post-Development: Praktische Perspektiven für die Entwicklungszusammenarbeit des Stipendiatischen Arbeitskreises Globale Entwicklung und postkoloniale Verhältnisse der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).
The lifestyles of the growing middle classes in the Philippines have a potentially significant impact on the environment. To what extent and how this happens depends on the attitudes, aspirations and actual consumption practices of the middle classes. Environmental knowledge, environmental concern, wealth and international experience present the key concepts for the exploratory analysis of consumer behaviour. This contribution draws on a unique combination of quantitative and qualitative data, using national and city-level household surveys as well as insights from focus group discussions. The study finds that higher wealth levels and environmental concern influence reported energy saving behaviours. Younger, female and environmentally concerned consumers also tend to choose more sustainable modes of transport, but the correlation is weak. Overall, more carbon intensive, unsustainable consumption patterns can be expected as households move up the socioeconomic ladder. While the middle classes score fairly highly on the measurement scales of environmental concern and knowledge, education, savings and income security matter more to them in day-to-day life. For prospective sustainable consumption policies, our results imply that more action that draws on behavioural insights is needed to overcome the knowledge–action gap.
The lifestyles of the growing middle classes in the Philippines have a potentially significant impact on the environment. To what extent and how this happens depends on the attitudes, aspirations and actual consumption practices of the middle classes. Environmental knowledge, environmental concern, wealth and international experience present the key concepts for the exploratory analysis of consumer behaviour. This contribution draws on a unique combination of quantitative and qualitative data, using national and city-level household surveys as well as insights from focus group discussions. The study finds that higher wealth levels and environmental concern influence reported energy saving behaviours. Younger, female and environmentally concerned consumers also tend to choose more sustainable modes of transport, but the correlation is weak. Overall, more carbon intensive, unsustainable consumption patterns can be expected as households move up the socioeconomic ladder. While the middle classes score fairly highly on the measurement scales of environmental concern and knowledge, education, savings and income security matter more to them in day-to-day life. For prospective sustainable consumption policies, our results imply that more action that draws on behavioural insights is needed to overcome the knowledge–action gap.
The lifestyles of the growing middle classes in the Philippines have a potentially significant impact on the environment. To what extent and how this happens depends on the attitudes, aspirations and actual consumption practices of the middle classes. Environmental knowledge, environmental concern, wealth and international experience present the key concepts for the exploratory analysis of consumer behaviour. This contribution draws on a unique combination of quantitative and qualitative data, using national and city-level household surveys as well as insights from focus group discussions. The study finds that higher wealth levels and environmental concern influence reported energy saving behaviours. Younger, female and environmentally concerned consumers also tend to choose more sustainable modes of transport, but the correlation is weak. Overall, more carbon intensive, unsustainable consumption patterns can be expected as households move up the socioeconomic ladder. While the middle classes score fairly highly on the measurement scales of environmental concern and knowledge, education, savings and income security matter more to them in day-to-day life. For prospective sustainable consumption policies, our results imply that more action that draws on behavioural insights is needed to overcome the knowledge–action gap.
Does international politics influence domestic politics? In the investment treaty regime, there is currently a debate about whether investor-state dispute settlement cases influence respondent state domestic regulation. We present a systematic test of this relationship. Using two unique datasets, we examine whether investor-state cases targeting environmental measures influence respondent states’ environmental regulation. We make two theoretical contributions. First, we present an integrated typology of potential regulatory responses to investor-state dispute settlement cases. Second, we propose a novel, conditional theory of regulatory responses to investor-state cases. We argue that states’ responses should depend on their bureaucratic capacity. In our analysis, we find that respondent state bureaucratic capacity conditions the relationship between investor-state cases and subsequent domestic regulation. There is a more pronounced negative relationship between investor-state cases and regulatory behavior in states with high bureaucratic capacity than in low-capacity states.
Does international politics influence domestic politics? In the investment treaty regime, there is currently a debate about whether investor-state dispute settlement cases influence respondent state domestic regulation. We present a systematic test of this relationship. Using two unique datasets, we examine whether investor-state cases targeting environmental measures influence respondent states’ environmental regulation. We make two theoretical contributions. First, we present an integrated typology of potential regulatory responses to investor-state dispute settlement cases. Second, we propose a novel, conditional theory of regulatory responses to investor-state cases. We argue that states’ responses should depend on their bureaucratic capacity. In our analysis, we find that respondent state bureaucratic capacity conditions the relationship between investor-state cases and subsequent domestic regulation. There is a more pronounced negative relationship between investor-state cases and regulatory behavior in states with high bureaucratic capacity than in low-capacity states.
Does international politics influence domestic politics? In the investment treaty regime, there is currently a debate about whether investor-state dispute settlement cases influence respondent state domestic regulation. We present a systematic test of this relationship. Using two unique datasets, we examine whether investor-state cases targeting environmental measures influence respondent states’ environmental regulation. We make two theoretical contributions. First, we present an integrated typology of potential regulatory responses to investor-state dispute settlement cases. Second, we propose a novel, conditional theory of regulatory responses to investor-state cases. We argue that states’ responses should depend on their bureaucratic capacity. In our analysis, we find that respondent state bureaucratic capacity conditions the relationship between investor-state cases and subsequent domestic regulation. There is a more pronounced negative relationship between investor-state cases and regulatory behavior in states with high bureaucratic capacity than in low-capacity states.
Hace escasas semanas se iniciaba el mayor juicio contra la Mafia calabresa de las últimas décadas en Italia ¿Qué supone este proceso para la sociedad italiana?; ¿y qué podemos aprender de la lucha contra el crimen organizado?
Die deutsche Wirtschaft ist nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes im ersten Quartal deutlich geschrumpft. Dazu ein Statement von Claus Michelsen, Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin):
Das heftige Wiederaufflammen der Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal erneut einbrechen lassen. Insgesamt sank die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal dieses Jahres um 1,7 Prozent. Dies liegt im Rahmen der Erwartung.The Nord Stream 2 project presents the German government with the dilemma of choosing between energy and foreign policy interests. Geopolitical arguments often prevail in the political discourse. Yet, a weighing of priorities requires a look at the energy policy context, too. When it comes to balancing interests, there are no easy or “cheap” answers. With a focus on the energy context, it has to be emphasized that a cooperative approach toward energy transformation promises the greatest dividend for a balance of interests, but it presupposes a minimum consensus within the European Union (EU), along with the United States (US), Ukraine, and Russia.
The Nord Stream 2 project presents the German government with the dilemma of choosing between energy and foreign policy interests. Geopolitical arguments often prevail in the political discourse. Yet, a weighing of priorities requires a look at the energy policy context, too. When it comes to balancing interests, there are no easy or “cheap” answers. With a focus on the energy context, it has to be emphasized that a cooperative approach toward energy transformation promises the greatest dividend for a balance of interests, but it presupposes a minimum consensus within the European Union (EU), along with the United States (US), Ukraine, and Russia.
Se identifican los principales retos en la evolución de la soberanía y el control de los datos en las cadenas agroalimentarias internacionales y las oportunidades y desafíos que ofrecen las nuevas tecnologías en la promoción y distribución agroalimentaria.
Das Bundes-Klimaschutzgesetz greife zu kurz, urteilte heute das Bundesverfassungsgericht. Der Bund müsse nachbessern. Energieökonomin Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), kommentiert die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wie folgt:
The demand for space cooling and, accordingly, room air conditioners sales are soaring, especially in tropical middle income countries. Energy demand for space cooling is expected to triple till 2050. These market dynamics present a challenge from an energy security and a global warming perspective. In parallel, positive effects of air conditioner ownership on human development are becoming increasingly clear. Policymakers and technical cooperation agencies tend to focus either on the phase-in of new technologies or the end-of-life stage, neglecting the phase in between. This report analyses the second hand market of air conditioners in the Philipppines. It focuses on the question when and how to regulate the second hand market to balance energy, climate, resource and social impacts. It analyses prevalent business models, sales, prices, customers as well as energy efficiency and resource use. Several policy options for dealing with the second hand air conditioner market are developed.
The demand for space cooling and, accordingly, room air conditioners sales are soaring, especially in tropical middle income countries. Energy demand for space cooling is expected to triple till 2050. These market dynamics present a challenge from an energy security and a global warming perspective. In parallel, positive effects of air conditioner ownership on human development are becoming increasingly clear. Policymakers and technical cooperation agencies tend to focus either on the phase-in of new technologies or the end-of-life stage, neglecting the phase in between. This report analyses the second hand market of air conditioners in the Philipppines. It focuses on the question when and how to regulate the second hand market to balance energy, climate, resource and social impacts. It analyses prevalent business models, sales, prices, customers as well as energy efficiency and resource use. Several policy options for dealing with the second hand air conditioner market are developed.
The demand for space cooling and, accordingly, room air conditioners sales are soaring, especially in tropical middle income countries. Energy demand for space cooling is expected to triple till 2050. These market dynamics present a challenge from an energy security and a global warming perspective. In parallel, positive effects of air conditioner ownership on human development are becoming increasingly clear. Policymakers and technical cooperation agencies tend to focus either on the phase-in of new technologies or the end-of-life stage, neglecting the phase in between. This report analyses the second hand market of air conditioners in the Philipppines. It focuses on the question when and how to regulate the second hand market to balance energy, climate, resource and social impacts. It analyses prevalent business models, sales, prices, customers as well as energy efficiency and resource use. Several policy options for dealing with the second hand air conditioner market are developed.